Mittwoch, 26. November 2008

Do they know it's Christmas Time?

Am Sonntag konnten wir endlich unser Auto für die nächste Woche abholen. Zwar standen zwei Hundai Sonata V6 auf dem Parkplatz, doch leider hatten wir nicht das Glück, genau das gleiche Auto wie letztes Jahr zu bekommen. Stattdessen fahren wir jetzt einen dunkelblauen Flitzer, der uns auch gleich am ersten Tag nach Ontario bringen sollte. Wir machten uns direkt von Hertz aus auf den Weg in Richtung Kingston, wo wir Lex besuchen wollten. Ohne die perfekt passende Musik und ohne Sonnenschein und kurze Klamotten war es natürlich nicht dasselbe Gefühl wie im Sommer 2007, aber dennoch war es cool, mal wieder über den canadischen Highway zu fahren, auch wenn der Highway innerhalb von Montréal sehr sehr baufällig aussieht und nicht gerade vertrauenserweckend aussieht. Auf unserem Weg nach Kingston mussten wir natürlich einen Stopp bei Tim Hortons einlegen, um auch ohne Sonnenschein Iced Cappuccino genießen zu können. Um ca. 16 Uhr kamen wir dann bei Lex auf dem Gelände des Royal Military College an, auf dem wir uns aber nicht lange aufhielten. Zusammen waren wir dann Pizza essen, in der „Stadt“ und bald danach war es auch schon wieder Zeit für uns nach Hause zu fahren, denn es wurde dunkel und kalt und außerdem musste Lex ja am Montag früh (um 5 Uhr) wieder aufstehen, um fleißig ins College zu gehen.
Auch wenn wir ein Navigationssystem haben, ist es hier in Montréal nicht gerade einfach, seinen Weg zu finden, jedenfalls nicht beim ersten Mal, denn die Highways und Autorouten sind sehr verwirrend und dank der fehlenden Ausschilderungen nicht gut überschaubar. Trotzdem fanden wir den Weg nach Hause und waren nach unserem ersten Abenteuer fertig und wollten nur noch ins Bettchen.

Zu Ikea verschlug es uns dann am Montag, damit wir ein paar Kleinigkeiten einkaufen konnten, die in Zaras neuem zu Hause einfach noch fehlten, so wie einen Spiegel, Wäscheständer, unzerbrochene Tassen und Gläser. Natürlich mussten wir den obligatorischen Hot Dog essen, der in Canada allerdings überhaupt nicht so schmeckt, wie er es eigentlich sollte, weswegen wir dann eher noch mehr unseren Appetit anregten, als ihn zu stillen und so gönnten wir uns im Restaurant noch ein Menü, welches genau so unbefriedigend und nicht wirklich lecker war. Sehr enttäuschend!
Um unsere Stimmung zu heben und auch das Appartment netter zu gestalten, fuhren wir dann noch in einen Dollarstore ganz in der Nähe Ikeas, um billige Weihnachtsdeko einzukaufen.
Wenigstens das Shoppen für die Atmosphäre zu Hause hat Spaß gemacht.
Nebenan befand sich noch ein Futureshop, in dem wir dann schon ein bisschen Weihnachten spielten und uns selbst ein bisschen beschenkten. Zara bekam ein Headset zur Qualitätserhöhung beim Skypen und ich kaufte mir endlich einen blauen iPod :)
Fast vollkommen glücklich machten wir dann noch am Supermarkt halt, wo wir uns einige Zutaten für einen Glühwein besorgten, damit die abendliche Weihnachtstimmung genau einen Monat vor Heilig Abend perfekt wird. Nach Glühwein aus neuen Tassen und einiger Bastel- und Dekorierkunst, sah das Wohnzimmer wirklich weihnachtlichen gemütlich aus und so machten wir es uns noch zusammen mit Cedric bequem. Und als wir gerade in solch weihnachtlicher Vorstimmung waren, fing es doch tatsächlich an zu schneiden :)

Am nächsten Morgen mussten wir aufgrund des vielen Glühweins am Abend mal wieder etwas länger schlafen und trafen uns dann mit Dante und Julien, die gerade sowieso bei uns in der Gegend waren.
Nach ein paar Spielereien zu Hause machten wir uns dann auf den Weg, um Allison in ihrer Pause zum Lunch im Schwulenviertel Montréals zu treffen. Später am Tag fuhren Zara und ich dann noch mit Dante und Julien zu Walmart, um die Gelegenheit zu nutzen, ein paar Vorräte einzukaufen, die man im Auto ja viel leichter transportieren kann. Anschließend verbrachten wir den Abend in Point-Claire, wo dann auch Ben wieder dabei war, der den Tag im Kindergarten verbracht hatte.
Zusammen hatten wir ein kleines Dinner bevor wir uns im Dunklen wieder über die gruseligen Autorouten nach Hause aufmachten.

Morgen sind wir mit Dante und Julien verabredet, um einen Trip nach Québec City zu machen. Hoffentlich liegt dort ein bisschen Schnee, denn hier ist schon wieder fast alles weggeschmolzen, aber auf der Straße wäre uns der Schnee gerade sowieso nicht allzu willkommen, denn wir haben das Auto ja zum Fahren und nicht zum Schleichen.
Komisch wie viel schneller Tage in Montréal vergehen, im Vergleich zu denen in Vancouver, aber das ist wahrscheinlich normal, wenn man den einen Tag eigentlich gar nicht kommen sehen mag, an dem man Abschied nehmen muss, auch wenn man sich andererseits auf ein Wiedersehen freut.

Sonntag, 23. November 2008

Vermischtes

Da Sarah etwas ihre Krankheit auskurieren musste, um nächste Woche für unseren Revival-Roadtrip 2008 wieder fit zu sein, haben wir diese Woche etwas langsamer angehen lassen und da kam es gerade gelegen, dass wir bei einem kurzen Abstecher nach Downtown die komplette „Six-Feet-Under“ Box mit allen Staffeln für gar nicht mal so viel Geld gefunden haben. So machten wir es uns immer mal wieder im Wohnzimmer oder auf unserem Bett gemütlich und schauten DVD und tranken Tee.
Am Donnerstag zog es uns dann mal wieder für eine etwas längere Zeit nach draußen und wir besichtigten den Jean-Talon-Marché, der bis vor kurzem noch einen ganzen Parkplatz beanspruchte, aber nun, bei dem winterlichen Wetter, in eine Halle umgezogen ist. In der Mitte des Parkplatzes gibt es jetzt einen Weihnachtsbaumstand, mit wirklich echten Tannen. Wir haben es erst gar nicht geglaubt, aber es scheint doch noch wahre Weihnachtsbäume in Canada zu geben.
In den Läden und in der Halle waren Obst- und Gemüsestände aufgebaut und so suchten wir uns einige Leckereien zusammen, die doch auf jeden Fall wieder gesund machen mussten!
Bei so viel Auswahl konnten wir uns eigentlich gar nicht so richtig entscheiden, aber wir hatten schon einen Plan geschmiedet, der dann, wieder im warmen zu Hause, umgesetzt wurde. Wir haben den größten Topf mit einer super leckeren und frischen Suppe gefüllt und dann auch gleich genießen können.
Nachdem es Sarah inzwischen besser geht, machten wir uns heute auf den Weg Dante, Allison, Ben und Julien in Point-Claire zu besuchen. Nach einer langen Fahrt durch die Kälte, wurden wir sehr herzlich empfangen. Zusammen tranken wir endlich mal wieder richtigen Kaffee :) und erzählten von den letzten Erlebnissen. Zwischendurch mussten Sarah und ich natürlich auch super Spiele spielen und uns Zimmer und Flugzeuge zeigen lassen. Die beiden Jungs sind super süß und auch wenn ihr das auf den Fotos schon sehen könnt, in live könnte man sie wirklich nur knuddeln :) Als wir dann alle hungrig wurden, machten wir uns dann wieder durch den Gruseltunnel auf den Weg zum Bus, der uns zu einem chinesischen Restaurant bringen sollte.
Dort genossen wir ein leckeres All-You-Can-Eat Buffet, nach dem wir alle ganz schön voll waren.Jetzt sitzen wir wieder auf dem Sofa und freuen uns auf unser Auto, welches wir morgen abholen können und mit dem wir gleich erstmal einen Abstecher nach Kingston machen. In diesem Ort in Ontario geht Lex auf das Militärcollege, wo wir ihn auf einen Kaffee besuchen werden. Für nächste Woche haben wir auch schon ein paar Pläne geschmiedet, auf die wir uns freuen, bei denen wir aber eigentlich gar nicht wollen, dass sie näher rücken, denn das heißt, dass auch unser Abschied immer näher rückt! :(
Aber wie wir heute festgestellt haben, es ist immer besser, wenn das Glas halb voll ist und so müssen wir auch die super tollen 8 Tage sehen, die wir noch vor uns haben!

Mittwoch, 19. November 2008

New York Neeeeeeeeew Yooooooorgh

Am Donnerstag um 21.30 h machten wir uns mit dem Bus Richtung New York City auf. Unsere Busfahrerin war sehr unfreundlich und so waren wir nicht geschockt, als wir an der amerikanischen Grenze noch unfreundlicher empfangen wurden. Wo wir wohnen werden, was wir machen wollen, warum wir hier sind und überhaupt, wann wir endlich wieder ausreisen?! Gegen ein Entgeld von 6$ pro Person wurde uns die Einreise dann aber doch erlaubt.

So weit so gut - um 6.30h waren wir am Zentralen Busbahnhof in New York:-)
Voller Vorfreude und gutgelaunt, machten wir uns auf die Suche nach einer Bank of America, um uns Bargeld für einen Kaffee zu organisieren. Nachdem wir Geld und Kaffee hatten machten wir uns auf den Weg zum nahegelegenen Times Square. Dort wurden wir von einer alten Frau verfolgt, die uns als Bitch, Whore und Motherfucker beschimpfte. Was für ein schöner Empfang!

Wir machten uns vom Times Square zu Fuß auf den Weg zum Hostel in Harlem. 75 blocks sind doch eine nicht zu unterschätzende Entfernung, vor allem nach einer Nacht im Bus, und wenn auch mit kleinem, aber ebenT doch Gepäck.

Gegen 9.30h waren wir dann im Hostel, wo wir glücklicherweise schon die Schlüssel für unser Zimmer bekamen und unser Gepäck verstauen konnten. Nach einem kläglich gescheiterten Mittagschlaf (erst hat eine Abreisende ne Stunde gebraucht ihre Sachen zu packen, dann sind Neue ins Zimmer gekommen, die nicht glauben wollten, dass ihre Rucksäcke zu groß für die Spinte waren und jeweils ca. 10Mal die Metalltüren mit vollkaracho zugeschlagen haben und anschließend kamen die Putzfrauen, um die Betten neu zu beziehen.)

Also machten wir uns wieder auf den Weg nach "Downtown" am Central Park und Guggenheim Museum vorbei. Wir waren im HBO-Shop und dann n Burger essen, anschließend sind wir mit der kostenlosen Staten Island Ferry nach Staten Island und wieder zurückgefahren. Während der Fahrt konnten wir die nächtliche Skyline von New York und die Freiheitsstatue bewundern.

Wieder im Hostel angekommen, tranken wir noch ein Becks und verarzteten Beccis Blase am Fuß.

Nach einer mäßig erholsamen Nacht (wie man halt so schläft, mit 6 fremden Leuten in einem Raum auf quietschenden Metallstockbetten) machten wir uns, nach dem Hostel - Frühstück, im Regen auf den Weg zum Metropolitan Museum of Arts. Da die angegebenen Eintrittspreise nur recommended sind, bezahlten wir statt 20$ pro Person 10$ für uns beide zusammen.

Anschließend sind wir mit dem Bus die 5th Avenue runtergefahren und mit der Subway weiter nach Chinatown und Little Italy. Dort war es kaum auszuhalten, weil die Bürgersteige vor Menschen überquollen und die Einheimischen einem Zettel mit Bildern von Taschen direkt ins Gesicht hielten. Nachdem wir keine nachgemachten Markentaschen haben wollten und uns alles zu viel war, sind wir schnell in die Subway geflüchtet, wo der Lautstärkepegel allerdings noch höher war. Aber wenigstens wurde man nicht zerquetscht.
Wir versuchten unser Glück bei Macy's, kamen uns aber etwas vor wie beim Sommerschlussverkauf bei woolworth. Dann hamwa noch einen Hotdog gegessen und ne Pause bei starbucks eingelegt, bevor wir wieder ins Hostel zurückfuhren.

Tag III

Wir sind wieder mit unserem Bus die 5th Avenue runtergefahren und diesmal bei Tiffany und dem Trump Tower ausgestiegen. Anschließend waren wir im Disney Shop bevor wir auf das Rockefeller Center gefahren sind. Das Empire State Building wird nämlich gerade renoviert und ist deswegen nur im 82ten Stock geöffnet - also haben wir uns entschieden lieber einen Blick AUF das Empire State Building zu haben - die Sicht war auch ganz gut vom 67ten Stockwerk des Rockefeller Centers. Die Aufzugfahrt dauerte 47 Sekunden.
Lebend wieder am Boden angekommen machten wir uns auf den Weg zu Ground Zero und zur Walltstreet.
"DIE WALLSTREET" ist kurz, klein, eng und dunkel - könnt ihr ja auf den Fotos sehen.
Danach waren wir noch bei der Grand Central Station, die in Filmen immer soooo riesig aussieht, aber auch hier muss man sagen - der Schein trügt. Der neue Haupbahnhof in Berlin ist mindestens 3 mal so groß.
Ziemlich ernüchtert, machten wir uns wieder auf den Weg zum Times Square, um uns Tickets zum halben Preis für das Musical Mary Poppins zu kaufen. Also waren wir auch bei einer echten Broadway Aufführung. Das Musical war sehr gut und das Highlight unsers New York Aufenthaltes. Das Theater an sich war ziemlich winzig - vielleicht passten dort 1,5 mal so viele Leute rein wie ins Grips.

Montag - eigentlich hatten wir ja vor den Bus am Montagabend zu nehmen und Dienstag früh wieder hier in Montréal zu sein. Wir hatten aber beide so die Schnauze voll, dass wir schon den Bus um 11.15h nahmen.

Wir können jetzt auf unserer Liste abhaken, dass wir in New York waren. Ansonsten war die ganze Aktion ziemlich enttäuschend - alles war viel kleiner als man es sich vorgestellt hatte, die Leute waren sehr sehr unfreundlich, nichts hat funktioniert und es war viel zu voll. Dafür war es mit 15 Grad doch relativ warm.

Ich, für meinen Teil war heilfroh wieder in Montréal zu sein - auf der guten Seite der Grenze :-) Gestern haben wir eigentlich nur geschlafen und dann war der Tag auch schon wieder vorbei - war wohl doch alles anstrengender als gedacht. Ich bin auch mal wieder krank - juhu! Und Becci ist jetzt schon ne Woche da und das kommt einem gar nicht so vor:-(

Die Fotos könnt ihr bei "Fotos von Becci" im New York Ordner ansehen!

Sonntag, 16. November 2008

Wir leben noch :-)

Nur ganz kurz von hier aus New York:
Wir leben noch - alles is jut!

Freitag, 14. November 2008

Montreaaaaaaaaaaaaaaaaaaaal :)

Mein Abschied am Mittwochmorgen war etwas komisch, aber ich bedankte mich, überreichte noch einen Brief für alle Mitarbeiter im Shop und entschuldigte mich noch ein letztes Mal für alle Merkwürdigkeiten, die am Vortag passiert waren. Denn weil Bernd und Sherry noch einmal zur Klinik mussten, um ihre Verbrennungen zu zeigen und Kris seine Führerscheinprüfung in Ryans Auto hatte, fuhr mich Mike zum Flughafen.
Da ich schon am Vortag online eingecheckt hatte, musste ich nur kurz meine Koffer abgeben und konnte dann gleich zu meinem Gate, wo ich auch nicht lange warten musste, um ins Flugzeug steigen zu können. Ich saß am Fenster in einer Reihe mit einer sehr netten Frau, die ebenfalls ihre Schwester in Montreal besuchen wollte. Der Mittelplatz war nicht vergeben, weswegen wir uns es gemütlich machen konnten und beide ein bisschen dösen konnten.
Auch das Filmprogramm war ganz ansprechend und die 4 Stunden und 15 Minuten vergingen relativ schnell.
Ich genoss noch den Sonnenuntergang über den Wolken und konnte Montreal leuchtend von oben betrachten :) Am Flughafen habe ich Zara sofort gefunden und wir sind uns in die Arme gehopst :)
Endliiiiiiiiiiich! Das war eine so tolle Erleichterung!
Nachdem ich meine Koffer hatte, machten wir uns auf eine kleine Weltreise bis zu Zara nach Hause.
Kurz frisch gemacht, sind wir eine richtige Poutine essen gegangen und haben auf ein paar Bier gequatscht und gelacht und erzählt und und und….
Nachdem leckeren Frühstück huete Morgen, schlenderten wir dann langsam die Zaras Straße hinuter auf der Suche nach einer New-York-Stadtkarte und einem Café, indem wir im Internet surfen, einen Plan von unserer NY-Tour machen und Kaffee trinken können. Leider funktionierte das Internet weder auf Zaras noch auf meinem Laptop, aber wenigstens fanden wir einen Stadtplan.
Und wir haben doch fast noch einen Banküberfall miterlebt. Also die Bank war schon ausgeräumt und wir haben die Diebe nicht gesehen, aber dafür eine Straßensperrung und sehr viele Polizisten.

Tja und jetzt sitzen wir im Wohnzimmer und hören unsere New York Lieder (Neeeeeeeeeew York, Rio, Tokyooooo…) und stimmen uns auf unsere späte Fahrt ein. Der Proviant ist gepackt, die Stadtkarte mit Sternchen, Kreuzen und Kreisen angemalt und wir wissen, wo unser Hostel ist und werden uns hoffentlich mal nicht verlaufen.
Und auch obwohl wir in Harlem wohnen, muss sich niemand Sorgen machen, denn es ist nicht mehr das, was es einmal war, also nicht mehr so gefährlich! Das hat nämlich Bui erzählt, der bis vor ein paar Monate noch dort wohnte.
Also keine Angst, auch wenn wir uns erst am Dienstag wieder melden werden!

Schöne Grüße von Becci und Zara :)

Mamaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa… Uääääh!

In meinen letzten Tagen ist wirklich sehr viel passiert. Mehr als ich dachte und auch mehr als uns allen lieb gewesen ist.
Wie ich euch schon vorgewarnt hatte, hatte ich kaum Zeit am Montag und Dienstag, denn ich musste einkaufen gehen, meine Koffer packen, Abschiedsgeschenke vorbereiten und schließlich auch das Abschiedsdinner herrichten. Irgendwie lief auch alles so ziemlich nach Plan, bis es Dienstag wurde und ich einen super tollen Nachtisch vorbereiten wollte.

Damit mein Dinner auch etwas von „zu Hause“ hat, wollte ich Berliner Pfannkuchen machen, die man frittieren muss. Da Sherry aber keine Friteuse besitzt, habe ich im Internet viele Rezepte nachgelesen, bei denen Leute die Berliner in Öl gebacken haben. Bei den anderen hat es anscheinend auch wunderbar funktioniert.
Tja, bei mir leider nicht so ganz, denn plötzlich fing mein Öl im Topf an zu brennen. Wie ich ja im Chemieunterricht gelernt habe, darf man brennendes Öl nicht mit Wasser löschen, sondern muss es ersticken. Ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas aus dem Chemieunterricht auch mal in meinem Alltag benötigen würde, aber so griff ich schnellstmöglich nach einem Gegenstand, der die Flammen ersticken sollte.

Ich fand nur ein Küchenhandtuch, welches aber seinen Dienst leistete und die Flamme erstickte. Nachdem die gesamte Küche voller Rauch war, kamen dann mir dann auch Bernd, Sherry und Kris zu Hilfe. Die Aufregung war sehr groß und ich lief im Haus umher, um nach einem Telefon zu suchen, mit dem man die Feuerwehr anrufen könnte. Dabei schrie ich durch das ganze Haus, dass die anderen bloß kein Wasser auf den Topf machen sollen, denn Kris war unterwegs um einen ganzen Eimer damit zu füllen.
Während Kris die Feuerwehr anrief, wollte Bernd aber auf eigene Faust versuchen, den brennenden Topf loszuwerden. Er nahm sich zwei Topflappen und war drauf und dran den Topf nach draußen zu befördern.

Sherry, voller Angst, wollte ihn aber davon abhalten, sodass der Topf zurück auf die Herdplatte plumpste und eine kleine Stoßflamme herauskam, die das Küchentuch verkokelte. Bernd ließ sich aber dennoch nicht abhalten und startete einen neuen Versuch, der darin endete, dass er den Topf in der Mitte der Küche fallen ließ.
Von einer riesigen Flamme wurde Bernd und Sherry nach hinten gestoßen und fielen beide um. In diesem Moment dachte ich wirklich, ich bin schuld daran, dass Bernd und Sherry in ihrer eigenen Küche verbrennen und ich glaube auch, Kris hatte ziemlich große Angst.
Die Flamme, die aussah als würde sie die ganze Küche ausfüllen, wurde nach Sekunden aber wieder kleiner. Bernd und Sherry bekamen zwar viel Öl auf Hemden und Haut, aber beide waren noch am Leben.
Was danach geschah, weiß ich nicht mehr wirklich, aber ich saß irgendwann völlig unter Schock in der Waschküche auf dem Boden, zittert am ganzen Körper und heulte mir die Seele aus dem Laib. Die Feuerwehrmänner kamen mit Sirene und löschten das Feuer, nach dem viel Öl in der Küche zurückblieb und nur ein kleiner Brandfleck auf dem Boden.
Ich hoffte so sehr, dass alles nur ein schlimmer Traum gewesen ist, aber leider ist das alles wirklich geschehen, aber ich glaube, ich hab mich schon sehr lange nicht mehr nach meiner Mama gesehnt.
Als Sherry mich dann fand, war sie nämlich kein großer Trost. „Wir haben hier doch nur Jungs im Haus, wir sind keine Mädchen gewöhnt, du darfst nicht weinen!“, war nicht das, was ich mir in dieser Situation gewünscht hatte, aber immerhin versucht sie mich auch aufzubauen, indem sie sagte, dass ich keine Schuld hätte, denn ich hätte richtig gehandelt, nur Bernd hätte abwarten müssen.

Im Nachhinein ist Sherry dann nämlich auch eingefallen, dass sie selbst Löschmittel in der Küche zu stehen hat, da war es aber leider schon zu spät.
Zusammen haben wir dann den Boden geschrubbt und alles wieder aufgeräumt. Bernd hatte sich aber doch etwas stärker die Handfläche verbrannt, sodass die beiden später doch noch ins Krankenhaus gefahren sind, um ein paar Drogen zu bekommen.
Alles in allem war es sehr aufregend und Angst einflößend, aber trotzdem hätte natürlich alles noch viel schlimmer ausgehen können.
Ich weiß auch, dass ich nichts hätte besser machen können, außer einen anderen Nachtisch zu machen, aber trotzdem fühlte ich mich so beschissen, wie noch nie in meinem Leben. Das war der blödeste letzte Tag, den ich mir hätte vorstellen können.
Aber im Endeffekt hatten wir dann doch noch einen ganz netten Abend, denn ich kochte einfach weiter, um nicht weiter darüber nachzudenken, was passiert war und alles andere gelang mir auch wirklich gut.

Robbie, Sharon, Ryan, Darci, Mike, Kris, Dean, Sherly, Bernd und Sherry hat es jedenfalls gut geschmeckt und auch Kyden war glücklich.
Ich war nach alldem ziemlich fertig und überreichte aber dennoch jedem ein kleines Abschiedgeschenk. Alle bekamen ein individuelles Blatt mit Fotos und einer Art Gutschein für lustige Aktivitäten, bei ihrem nächsten Berlinbesuch. Ich hoffe, es spornt die Zwicks ein bisschen an und wir bekommen bald canadischen Besuch in Berlin :) Nachdem ich mich dann von allen recht früh verabschiedet habe, da nicht nur ich nach diesem komischen Tag nur noch ins Bett wollte, musste ich dann aber doch noch jemandem diese Geschichte erzählen, denn nachdem der „Stress“ vorbei war, fing ich gleich wieder an zu heulen. Zum Glück war meine liebste Schwester noch was und so konnte ich wenigstens ein bisschen loswerden.
Ich hätte auch wirklich nicht gedacht, dass ich mich noch mehr auf den Besuch in Montreal freuen würde, aber nach diesem letzten Tag war dies doch tatsächlich der Fall.

Montag, 10. November 2008

Beautiful British Columbia

Freitag:

Nachdem ich am Freitagmorgen meine 7 Sachen zusammengesucht hatte, machte ich mich auf den Weg mit dem Bus zur Fähre, die mich nach Vancouver Island bringen sollte. Leider verpasste ich den Anschlussbus um genau 10 Minuten, sodass ich genau 1 Stunde auf den nächsten Bus warten musste, der mich dann aber zu Fähre brachte. Diesmal war es sogar eine andere, größere Fähre, die nach Swartz Bay fuhr und somit gab es nicht viel Zugang zu den oberen Decks, was bei dem Wind aber auch nicht so schlimm war.
Mit meinem Buch hab ich es mir dann am Fenster gemütlich gemacht, um wenigstens ein bisschen von der Aussicht zu genießen. Leider hat man nicht allzu viel gesehen, denn es hat den ganzen Freitag geregnet und deswegen hingen die dicken Wolken so tief, dass man kaum einen Hügel sehen konnte. Auch im Bus der mich in Richtung Farm brachte, waren die Fenster so beschlagen, dass man auch hier nichts von der Landschaft sehen konnte. Vom Bus bin ich dann wieder zur Farm gelaufen, diesmal hab ich aber den kürzeren Weg genommen, auch wenn ich diesmal nicht so viel und auch nicht so schweres Gepäck dabei hatte, war das viel angenehmer.
Im Haus auf der Farm war keiner zu Hause und so machte ich es mir erstmal alleine gemütlich bis Jessica und Bui nach Hause kamen.
Nach unserem Dinner saßen wir noch auf ein paar Drinks in der Küche und quatschen ein bisschen, wobei sich der Schwerpunkt auf die Farm und die Pferde legte, zu dem ich allerdings nicht sehr viel zu sagen hatten.
Samstag:

Nach dem Frühstück am nächsten Morgen, machte ich mich zusammen mit Bui in seinem selbst zusammen gebastelten MG auf den Weg nach Downtown. Jess musste am Vormittag arbeiten und so machte ich zusammen mit Bui ein paar Erledigungen und fuhr mit dem coolen Auto über den Highway. Die Sonne kam richtig schön zum Vorschein als wir wieder auf der Farm ankamen. So machten wir eine kleine Pause, um die Sonne zu genießen und ich lief ein bisschen über die Farm, um mir einige Pferde anzusehen. Abends saßen wir wieder zusammen und aßen Pizza. Eine indische Helferin der Farm kam dann noch auf ein paar Drinks zu uns ins Haus. Ich hatte schon die Hoffnung, dass wir aufgrund von CJs Anwesenheit das Thema eher auf eine Basis bringen können, auf der ich auch mitreden kann, aber das war zu viel verlangt und ich durfte mir wieder tolle Pferdegeschichten anhören.
Insgesamt sind die alle total nett, aber wenn man den ganzen Abend daneben sitzt und nur zuhört, macht das auch keinen Spaß.
Sonntag:
Am Sonntag hab ich das Frühstück in die Hand genommen und nachdem wir uns alle fertig gemacht hatten, fuhren wir zu dritt nach Downtown, um die Sachen, die Bui Jess gekauft hatte, umzutauschen und noch ein bisschen umher zu schlendern. Ich hatte meinen Rucksack im Auto, um dann direkt mit dem Bus zur Fähre fahren zu können.
Downtown trafen wir dann noch eine der Helferinnen, die Jess auf der Farm hat und wir gingen zusammen mit ihr einen Kaffee trinken und wieder war ich nur Zuhörerin. Deswegen machte ich mich dann auch bald von meiner Gesellschaft los, um noch ein wenig allein durch die Straßen zu schlendern, bevor ich mich auf den Heimweg machen wollte.
Der Bus brauchte ziemlich lange bis nach Swartz Bay und ich wurde total müde, denn das Schaukeln machte irgendwie sehr schläfrig. Ich nahm die nächste Fähre nach Tsawwassen und nach der Wartezeit in dem BC Ferry Gebäude ist mit gar nicht aufgefallen, dass es schon so dunkel wird um 17.30h. So konnte ich auch auf der Rückfahrt nicht wirklich viel von der Meereslandschaft sehen und ich verkroch mich wieder mit meinem Buch in einen Sessel am Fenster.
Mit dem Bus nach Vancouver lief alles wie geschmiert und ich war endlich wieder zu Hause. Irgendwie hab ich mich nach diesem Wochenende doch gefreut wieder im Haus zu sein, denn hier konnte ich mich gleich in meinem Zimmer verkriechen und bald ins Bett gehen ohne mir Pferdegeschichten anzuhören. Also ihr seht, mein letzte Aufenthalt in Victoria war doch schöner als dieser, aber dennoch nett. Heute und morgen laufen alle Vorbereitungen für meine Reise nach Montreal!
Ich werd morgen mein Abschiedsdinner vorbereiten und auch noch mal im Shop „Danke und Tschüss sagen“ gehen. Ich hab also noch einiges vor in meinen letzten 2 Tagen in Vancouver, deswegen weiß ich nicht, ob ihr noch mal von mir hört, während ich hier bin.
Bis dahin, schöne Grüße aus Beautiful British Columbia!

Sonntag, 9. November 2008

Auferstanden aus Ruinen...

Die letzten 2 Tage habe ich mehr oder weniger liegender- und kriechenderweise verbracht. Es fing schon am Donnerstag an, vielleicht auch schon am Mittwoch - ich hatte das Gefühl, ein Tennisball hätte sich zwischen meine Muskeln unterm Schulterblatt geschoben.
Am Freitag ging auf jeden Fall gar nix mehr - es gab keine Position, in der Sitzen, Liegen oder Stehen erträglich war, sogar atmen tat weh. Nach etlichen Paracetamols und Tigerbalsampackungen kann ich heute, nach 2 Nächten auf dem Fußboden, wieder aufstehen und mich mehr oder weniger bewegen.

Ich wirke in meinen Bewegungen jetzt mehr wie eine alte Frau, denn wie Quasi Modo.
Das is ja schonmal was:-)

Da es die letzten 2 Tage geregnet hat, hab ich hoffentlich nicht allzuviel verpasst.

Schöne Grüße an alle!

Freitag, 7. November 2008

Ja is denn schon Weihnachten?

Dienstag:
Mich hat in meiner letzten Woche noch einmal so richtig die Fotografierlust gepackt und so machte ich mich auf in Richtung Downtown, um einige der verblüffenden Skyscraper mit meiner Kamera festzuhalten. Vormittags war ich noch kurz mit Bernd im Shop, um einige Unterlagen auszudrucken und so konnte ich direkt von Granville-Island die Granville-Bridge laufen, auf der es sehr windig war, aber die auch einen tollen Ausblick liefert. Leider war es wieder sehr bedeckt und die Wolken versperrten der Sonne das Durchkommen, trotzdem war nicht wirklich kalt und solange man in Bewegung blieb auch auf der Brücke kein Problem. Ich schlenderte noch den halben Tag durch die Straße und setzte mich immer mal wieder irgendwo hin, um einfach nur die Leute um mich herum zu beobachten, was überall auf der Welt Spaß macht!

Mittwoch:
Gestern packte mich Sherry nach dem Frühstück ins Auto und fuhr mit mir nach Richmond, wo es doch tatsächlich sofort nach Halloween nur noch Weihnachtssachen einzukaufen gibt. Von der 80%ig chinesischen Bevölkerung Richmonds hab ich überhaupt nichts mitbekommen, sondern schlenderte zusammen mit Sherry mal wieder durch Möbel- und Dekorationsläden. Bevor wir wieder nach Vancouver fuhren, kaufte Sherry doch tatsächlich noch einen Weihnachtsbaum. Und nein, er kann nicht bis Weihnachten eingehen, denn er ist aus Plastik!
Ich war dann doch eher für richtige Bäume und so machten wir im Queen Elsibeth Park Halt, um die Natur zu genießen. So ganz ohne Autos und Plastik, mit einfach nur dem Blick über die Stadt, aber ganz ohne Geräusche. Wären die Wolken mal wieder nicht gewesen, hätte das ein richtig perfekter Spaziergang sein können, aber es war trotzdem sehr schön und wieder einmal war ich verzaubert von der herbstlichen Farbenpracht:)
Nachmittags plante ich dann mehr oder weniger die New-York-Reise zusammen mit Sarah, von der ihr ja auch schon gehört habt.
Ansonsten fühlte ich mich nicht so ganz top fit, weswegen ich versuche früh ins Bett zu gehen. Das gelang mir auch wirklich gut, nur leider konnte ich überhaupt nicht einschlafen und nach 1 Stunde herumwälzen, machte ich dann doch wieder eine DVD an.

Donnerstag:
Ausgeschlafen war ich heute zwar nicht, aber es ging mir schon gleich besser und ich hatte heute auch eine Aufgabe! Ich machte mir früh fertig und fuhr mal wieder nach Downtown, aber diesmal um Sharon und Kyden zu treffen. Sharon musste vor einem Gericht über eine ihrer Kundinnen aussagen, die Ärger mit einer Versicherung hat. So ganz habe ich da nicht durchgeblickt, aber Sharon war die einzige medizinische Unterstützung der Frau und außerdem total aufgeregt, so war sie schon mal erleichtert, dass ich in der Zeit, die sie im Gericht verbringen sollte, auf Kyden aufpassen konnte. Ich war ehrlich gesagt auch ein bisschen aufgeregt, denn alleine in einem sehr stillen Gebäude mit dem kleinen Knirps war ich ja nun auch noch nie. Aber er war sehr artig, wachte zwar nach 3 Minuten auf, aber mit dem Fläschchen und dem Herumschieben und –tragen, fühlte er sich mit mir sehr wohl.
Eigentlich hatten Sharon und ich geplant, auf den Vancouver-Look-Out-Tower zu fahren, um einen Rundumblick auf Vancouver zu sehen, doch leider enttäuschte uns das Wetter sehr. Es schüttete den ganzen Tag wie aus Eimern und so konnte man nicht einmal die Berge sehen.
Wir änderten also spontan unsere Pläne und spazierten durch den größeren Läden (wie Wertheim) und hatten dann ein ausgiebiges Mittagessen! All you can eat Sushi während Kyden schlief, war richtig lecker und unterhaltsam, denn auch mit Sharon war ich vorher ja noch nicht allein unterwegs.
Dabei entdeckten wir viele Gemeinsamkeiten und hatten richtig viel Spaß zusammen, bis Kyden dann wieder aufwachte und etwas quengelig wurde. Aber da kam Robbie uns auch schon abholen, denn Oma und Opa wollten den Kleinen auch mal wieder zu Gesicht bekommen, was sehr praktisch war, denn so kam ich relativ trocken zu Hause an. Spontan machte ich mich dann recht bald wieder auf, um mit Sherry ins Kino zu gehen. Leider wurde unser Film ausgerechnet heute nicht gespielt, da eine Sondervorstellung gezeigt wurde. So mussten wir uns schnell umentscheiden und sahen einen französischen Film, der für mich irgendwie kompliziert zu verstehen war, denn ich verstand Fetzen des gesprochenen Französischs, kam aber zum Teil nicht ganz mit den englischen Untertiteln hinterher. Aber alles in allem war es ein guter Film, den man aber nicht unbedingt sehen muss.
Heute Abend hab ich dann erstmal mit Sarah die neuerworbenen NY-Bustickets und die Hostelreservierung feiern :)
YEEEAY, Neeew York wir kommen!!!
Und jetzt hab ich Kopfschmerzen und da ich morgen nach Victoria fahren will, muss ich bald mal ins Bettchen, damit ich auch fit bin.
Also von mir gibt’s dann frühestens am Sonntagabend wieder etwas zu lesen, denn ich nehme diesmal meinen Laptop nicht mit auf die Insel.
Ich wünsch euch allen ein schönes Wochenende!