Freitag, 14. November 2008

Mamaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa… Uääääh!

In meinen letzten Tagen ist wirklich sehr viel passiert. Mehr als ich dachte und auch mehr als uns allen lieb gewesen ist.
Wie ich euch schon vorgewarnt hatte, hatte ich kaum Zeit am Montag und Dienstag, denn ich musste einkaufen gehen, meine Koffer packen, Abschiedsgeschenke vorbereiten und schließlich auch das Abschiedsdinner herrichten. Irgendwie lief auch alles so ziemlich nach Plan, bis es Dienstag wurde und ich einen super tollen Nachtisch vorbereiten wollte.

Damit mein Dinner auch etwas von „zu Hause“ hat, wollte ich Berliner Pfannkuchen machen, die man frittieren muss. Da Sherry aber keine Friteuse besitzt, habe ich im Internet viele Rezepte nachgelesen, bei denen Leute die Berliner in Öl gebacken haben. Bei den anderen hat es anscheinend auch wunderbar funktioniert.
Tja, bei mir leider nicht so ganz, denn plötzlich fing mein Öl im Topf an zu brennen. Wie ich ja im Chemieunterricht gelernt habe, darf man brennendes Öl nicht mit Wasser löschen, sondern muss es ersticken. Ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas aus dem Chemieunterricht auch mal in meinem Alltag benötigen würde, aber so griff ich schnellstmöglich nach einem Gegenstand, der die Flammen ersticken sollte.

Ich fand nur ein Küchenhandtuch, welches aber seinen Dienst leistete und die Flamme erstickte. Nachdem die gesamte Küche voller Rauch war, kamen dann mir dann auch Bernd, Sherry und Kris zu Hilfe. Die Aufregung war sehr groß und ich lief im Haus umher, um nach einem Telefon zu suchen, mit dem man die Feuerwehr anrufen könnte. Dabei schrie ich durch das ganze Haus, dass die anderen bloß kein Wasser auf den Topf machen sollen, denn Kris war unterwegs um einen ganzen Eimer damit zu füllen.
Während Kris die Feuerwehr anrief, wollte Bernd aber auf eigene Faust versuchen, den brennenden Topf loszuwerden. Er nahm sich zwei Topflappen und war drauf und dran den Topf nach draußen zu befördern.

Sherry, voller Angst, wollte ihn aber davon abhalten, sodass der Topf zurück auf die Herdplatte plumpste und eine kleine Stoßflamme herauskam, die das Küchentuch verkokelte. Bernd ließ sich aber dennoch nicht abhalten und startete einen neuen Versuch, der darin endete, dass er den Topf in der Mitte der Küche fallen ließ.
Von einer riesigen Flamme wurde Bernd und Sherry nach hinten gestoßen und fielen beide um. In diesem Moment dachte ich wirklich, ich bin schuld daran, dass Bernd und Sherry in ihrer eigenen Küche verbrennen und ich glaube auch, Kris hatte ziemlich große Angst.
Die Flamme, die aussah als würde sie die ganze Küche ausfüllen, wurde nach Sekunden aber wieder kleiner. Bernd und Sherry bekamen zwar viel Öl auf Hemden und Haut, aber beide waren noch am Leben.
Was danach geschah, weiß ich nicht mehr wirklich, aber ich saß irgendwann völlig unter Schock in der Waschküche auf dem Boden, zittert am ganzen Körper und heulte mir die Seele aus dem Laib. Die Feuerwehrmänner kamen mit Sirene und löschten das Feuer, nach dem viel Öl in der Küche zurückblieb und nur ein kleiner Brandfleck auf dem Boden.
Ich hoffte so sehr, dass alles nur ein schlimmer Traum gewesen ist, aber leider ist das alles wirklich geschehen, aber ich glaube, ich hab mich schon sehr lange nicht mehr nach meiner Mama gesehnt.
Als Sherry mich dann fand, war sie nämlich kein großer Trost. „Wir haben hier doch nur Jungs im Haus, wir sind keine Mädchen gewöhnt, du darfst nicht weinen!“, war nicht das, was ich mir in dieser Situation gewünscht hatte, aber immerhin versucht sie mich auch aufzubauen, indem sie sagte, dass ich keine Schuld hätte, denn ich hätte richtig gehandelt, nur Bernd hätte abwarten müssen.

Im Nachhinein ist Sherry dann nämlich auch eingefallen, dass sie selbst Löschmittel in der Küche zu stehen hat, da war es aber leider schon zu spät.
Zusammen haben wir dann den Boden geschrubbt und alles wieder aufgeräumt. Bernd hatte sich aber doch etwas stärker die Handfläche verbrannt, sodass die beiden später doch noch ins Krankenhaus gefahren sind, um ein paar Drogen zu bekommen.
Alles in allem war es sehr aufregend und Angst einflößend, aber trotzdem hätte natürlich alles noch viel schlimmer ausgehen können.
Ich weiß auch, dass ich nichts hätte besser machen können, außer einen anderen Nachtisch zu machen, aber trotzdem fühlte ich mich so beschissen, wie noch nie in meinem Leben. Das war der blödeste letzte Tag, den ich mir hätte vorstellen können.
Aber im Endeffekt hatten wir dann doch noch einen ganz netten Abend, denn ich kochte einfach weiter, um nicht weiter darüber nachzudenken, was passiert war und alles andere gelang mir auch wirklich gut.

Robbie, Sharon, Ryan, Darci, Mike, Kris, Dean, Sherly, Bernd und Sherry hat es jedenfalls gut geschmeckt und auch Kyden war glücklich.
Ich war nach alldem ziemlich fertig und überreichte aber dennoch jedem ein kleines Abschiedgeschenk. Alle bekamen ein individuelles Blatt mit Fotos und einer Art Gutschein für lustige Aktivitäten, bei ihrem nächsten Berlinbesuch. Ich hoffe, es spornt die Zwicks ein bisschen an und wir bekommen bald canadischen Besuch in Berlin :) Nachdem ich mich dann von allen recht früh verabschiedet habe, da nicht nur ich nach diesem komischen Tag nur noch ins Bett wollte, musste ich dann aber doch noch jemandem diese Geschichte erzählen, denn nachdem der „Stress“ vorbei war, fing ich gleich wieder an zu heulen. Zum Glück war meine liebste Schwester noch was und so konnte ich wenigstens ein bisschen loswerden.
Ich hätte auch wirklich nicht gedacht, dass ich mich noch mehr auf den Besuch in Montreal freuen würde, aber nach diesem letzten Tag war dies doch tatsächlich der Fall.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Der Deckel für den Topf wäre wohl die einfachste Lösung gewesen, aber hinterher is man immer schlauer. Zum Glück gab es keine schlimmen Verletzungen. Haare brennen ja auch immer mal schnell. Auweia, Mama

Anonym hat gesagt…

Und Kyden is sooooooooooooooooo süß.
Den hättest du doch mitbringen dürfen. Zum Knutschen, Mama

Anonym hat gesagt…

Komisch, außer mir hat hier gar keiner geschrieben.Ich schreibe und werde angemeckert.Verkehrte Welt.Mama